Mülheims Weiße Flotte | |
Im Vergleich zur langen Tradition der Frachtschiffahrt, die die Ruhr im 19. Jahrhundert gar zur meistbefahrenen Wasserstraße Europas machte, hat die Personenschiffahrt in Mülheim an der Ruhr - der „Stadt am Fluß” - eine relativ kurze Geschichte. Eine um 1850 eingerichtete Dampfboot-Linie zwischen Ruhrort und Werden erwies sich als wirtschaftlicher Mißerfolg, der nur drei Jahre überdauerte. Erst rund 30 Jahre später griff eine Reihe privater Unternehmen die Idee der Personenschiffahrt auf der Ruhr wieder auf - diesmal allerdings als Ausflugsverkehr und mit wirtschaftlichem Erfolg. Die heutige „Weiße Flotte” als städtischer Betrieb hat ihre Geburtstunde im Jahr 1927 mit Gründung der Ruhrschiffahrtsgesellschaft m.b.H. durch die Stadt Mülheim unter Beteiligung der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerke. Den zur Betriebseröffnung am 8. Juli 1927 vorhandenen 2 Schiffen folgten in schneller Folge weitere Neubauten, bis mit 8 Schiffen Anfang der 30er Jahre der Höchstbestand erreicht war. Bedient wurden in der damaligen Zeit, im Gemeinschaftsverkehr mit den privaten Schiffseignern, die Verbindungen Raffelberg - Wasserbahnhof und Wasserbahnhof - Kettwig mit in den Spitzenzeiten viertelstündlichen Abfahrten. Die Weltwirtschaftskrise führte auch bei der Ruhrschiffahrt zu sinkenden Beförderungszahlen und entspechend geringeren Einnahmen; 1936 wurde das größte und neueste der Schiffe nach Köln verkauft. 1937 übernahm die Stadt Mülheim die Anteile der RWW und ist seitdem alleinige Betreiberin der Weißen Flotte. 1940 wurde der Betrieb schließlich kriegsbedingt völlig eingestellt. Insgesamt 4 Schiffe mußten an die Wehrmacht abgegeben werden - keines davon kehrte nach Mülheim zurück. Mit den drei verbliebenen Schiffen konnte der Verkehr im Mai 1947 wieder aufgenommen werden. In den nächsten Jahren wurde der Bestand zunächst mit einigen gebraucht dazu gekauften Schiffen aufgestockt, bevor 1954 mit der „Oberhausen” der erste Nachkriegs-Neubau in Dienst gestellt wurde. Zusammen mit den Schwesterschiffen „Friedrich Freye” (1955), „Stadt Kettwig” (1957) und „Mülheim an der Ruhr” (1959) prägt dieser Schiffstyp bis heute das Erscheinungsbild der Weißen Flotte. 1961 übernahmen die Betriebe der Stadt schließlich das letzte private Ruhrschiff und seinen Kapitän. Bis Mitte der 70er Jahre wurden nach und nach die älteren, kleineren Schiffe der Vorkriegsbauarten außer Dienst gestellt und verkauft. Nachdem sich der Ausflugsverkehr mehr und mehr auf die Wochenenden konzentrierte, suchte die Weiße Flotte nach neuen Konzepten zur besseren Auslastung ihrer Schiffe. 1971 wurde die „Heinrich Thöne” in Dienst gestellt, deren Bauart und Einrichtung speziell auf den Einsatz im Sonderverkehr konzipiert wurden. Die neuen Angebote der Weißen Flotte erfreuten sich bald so großer Beliebtheit, dass 1975 auch die „Mülheim an der Ruhr” entsprechend umgebaut wurde. Heute ist die Weiße Flotte, die 2002 ihr 75jähriges Bestehen feiern konnte, mit ihrem Linienverkehr nach Kettwig - und der Möglichkeit zur Weiterfahrt auf Essener Schiffen nach Werden/Kupferdreh - und dem umfangreichen Angebot an Sonderfahrten auf Ruhr und Rhein ein fester Bestandteil des Mülheimer Freizeitangebots. Galerie - Winter Von einigen Sonderfahrten abgesehen, herrscht in den Wintermonaten Betriebsruhe. Die Schiffe der Weißen Flotte und auch die Anlegebrücken überwintern hochwassersicher im Schleusenkanal beim Wasserbahnhof. Zur Einstimmung auf die kommende Saison möchte ich hier einige an einem schönen Vorfrühlingstag entstandene Fotos präsentieren. |
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Galerie - Sommer In der Sommerzeit, besonders an heißen Tagen, zählt das Ruhrtal zu den beliebtesten Ausflugszielen im Ruhrgebiet. Die folgenden Bilder zeigen die Schiffe der Weißen Flotte auf ihrem täglichen Weg durch das Mülheimer Ruhrtal bis hin nach Kettwig. |
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