Spurensuche: Nachträge und Veränderungen | |
Die unter Spurensuche dokumentierten Überreste ehemaliger Straßenbahnstrecken zeigen den Zustand Ende 2002, der bis zum Sommer 2004 weitestgehend unverändert blieb. Diese Rubrik soll nun zum einen die aktuellen und kommenden Veränderungen darstellen und zum anderen die seinerzeit „übersehenen” Spuren der ehemaligen Betriebshöfe und einen neu entdeckten Gleisrest nachtragen. |
Betriebshof Friedrich Ebert-Straße Der 1897 eröffnete erste Betriebshof der Mülheimer Straßenbahn lag an der heutigen Friedrich-Ebert-Straße in der Nähe der Haltestelle Sandstraße. Hier befanden sich neben der Wagenhalle und Werkstatt auch die Verwaltung und die Anlagen zur Stromversorgung. Bereits 1910 wurde eine zweite Abstellhalle für den wachsenden Wagenpark errichtet. Die ältere Doppelhalle wurde nach Eröffnung des Betriebshofs Styrum komplett als Werkstatt genutzt. Die Anlagen blieben bis zum Umzug in den 1962 eröffneten Betriebshof am Rosendahl in Betrieb und werden heute von der Firma Stahlbau Krick genutzt. |
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Betriebshof Styrum Der mit dem Streckenausbau in den Jahren vor dem 1. Weltkrieg stetig wachsende Wagenpark konnte schon bald nicht mehr allein im Betriebshof Friedrich-Ebert-Straße untergebracht werden. So entstand in den Jahren 1913 / 1914 an der Steinkampstraße in Styrum ein zweiter großer Betriebshof, in dem auch die Fahrleitungsabteilung untergebracht war. Nach dem 2. Weltkrieg waren hier auch die Fahrzeuge und die Werkstatt des wachsenden Busnetzes zuhause, bis der Umzug in den neuen zentralen Betriebshof erfolgte. Die Anlage wird heute von den Firmen Dörnenburg und Autohaus am Steinkamp genutzt. |
DVG-Betriebshof Speldorf Mülheims älteste Straßenbahnlinie ist die 1888 von der Duisburger Dampfstraßenbahn eröffnete Linie über die Monning und Speldorf nach Broich. 1901 enstand an der inzwischen elektrifizierten Strecke der Betriebshof Spedorf, der 1914 zur heutigen Größe erweitert wurde. Nach der Stillegung 1967 verfielen die noch einige Zeit als Lager genutzten Gebäude zunehmend. Fast 30 Jahre sollte es dauern, bevor ab 1995 mit der denkmalgerechten Sanierung des äußeren Erscheinungsbildes und Umgestaltung der Wagenhallen zum heutigen Einkauszentrum Depot-Passage eine sinnvolle Nutzung gefunden werden konnte. |
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Letztes Überbleibsel der Saarner Strecke Bei Suche nach Spuren der im Mai 1968 stillgelegten Straßenbahnstrecke nach und durch Saarn hatte ich es nicht gesehen. Vielleicht, weil es im laufenden Autoverkehr nur schwer zu erkennen ist, vielleicht war es damals noch von Asphalt überdeckt. Nach dem Hinweis eines aufmerksamen Straßenbahnfreundes war es jetzt auf der abgesperrten Straße ziemlich leicht zu entdecken und zu fotografieren - das wohl wirklich letzte Gleisstück der ehemaligen Saarner Strecke. |
Gleiserneuerung Schloßbrücke Seit der 1999 erfolgten Eröffnung des Ruhrtunnels verkehren die Straßenbahnlinien 102 und 901 nicht mehr oberirdisch in die Mülheimer Innenstadt. Das Vierschienengleis blieb im seither als Betriebsstrecke genutzten Abschnitt Rosendahl - Stadtmitte bis zum Sommer 2004 unverändert liegen. Mit der Erneuerung der Gleise auf der Schloßbrücke wurde im Juni / Juli 2004 das erste Teilstück zur reinen Meterspurstrecke umgebaut. |
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Umbau der Haltestelle Stadtmitte Im Zusammenhang mit einer Änderung der Verkehrsführung im Bereich der Kreuzung Stadtmitte begannen Anfang August 2004 die Arbeiten für die Umgestaltung der Haltestelle Stadtmitte. Die bis dahin noch vollständig erhalten gebliebenen normalspurigen Gleisanlagen der ehemaligen Endhaltestelle der Linie 901 wurden zur Anlage einer neuen Busspur und der damit verbundenen Bahnsteigerweiterung abgebaut. |
Gleiserneuerung Rathausmarkt Als Übergangslösung für die Einführung der Linie 102 in den U-Bahnhof Mülheim Hbf wurde 1983 der Streckenabschnitt vom Rathausmarkt durch die Bahnstraße eröffnet. Wie geplant, erfolgte 1999 mit der Eröfnnung des Ruhrtunnels die Stillegung dieses Abschnitts. Im September 2004 wurde die lange nicht mehr genutzte Weichenverbindung zur Bahnstraße ausgebaut und durch normale Gleise ersetzt, wodurch sich die Fahrgeräusche der Straßenbahn in diesem Bereich auf ein für die Anlieger wesentlich angenehmeres Niveau reduziert haben. |
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Längerfristig geplant ist die Einrichtung einer neuen zentralen Haltestelle Stadtmitte in der Friedrich-Ebert-Straße. Dabei würde die Umfahrung des Kaufhofs - und damit ein sehr langlebiges Provisorium aus der Zeit des Stadtbahn-Baus - aufgegeben.
Quellen: |
Der Linktip zum Thema: Tramtracks Webseite zur Gleisarchäologie im Ruhrgebiet . |
+/16.09.04